Der Mann, der über das Meer kam

  • Der Mann, der über das Meer kam



    Autor: Doris Schlolaut

    Verlag: Verlagshaus Schlosser; Auflage: 1 (11. Mai 2009)

    ISBN-Nummer: 3869370025







    Eine Geschichte, die von der Liebe erzählt und vom Sterben handelt, wurde von Doris Schlolaut im Verlagshaus Schlosser veröffentlicht. Begabt mit einer intensiven Lebensbejahung und einer Sensibilität, die an Hellsichtigkeit grenzt, erlebte sie vor 27 Jahren die Geschichte ihrer großen Liebe.

    Sie hat diese Geschichte einer tiefen Schicksalsverbindung aufgeschrieben, um – wie sie sagt – Menschen zu ermutigen, sich für ihre Angehörigen oder auch Freunde bei einem Klinikaufenthalt voll und ganz einzusetzen; nachzuforschen, Unerklärtes zu hinterfragen und nicht nur schweigend hinzunehmen. Ein Buch für die Menschlichkeit …’

    Der Mann, der über das Meer kam, begegnete ihr – wie eine Hellseherin in ihrer Jugend vorhergesagt hatte – in ihrem 45. Lebensjahr. Tatsächlich kam er aus Amerika – über das Meer – und konnte ein Jahr des ungetrübten Glücks mit ihr verbringen. Das Buch beginnt mit ihren Tagebuchaufzeichnungen zu der Zeit, als er an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt und eine intensive Zeit des Schmerzes, der Hoffnungen, der Verzweiflung und des Loslassens in Liebe beginnt.


    Wir leben!

    Es beginnt aber auch gemeinsam mit den Ärzten ein Kampf ums Überleben, oder auch manchmal gegen die Ärzte ein Kampf um Selbstbestimmung und Lebensqualität. Sie schreibt dazu: „Wir wissen beide, eines Tages wird uns der Tod scheiden, aber wir warten nicht auf den Tod, wie Dr. Grad es empfiehlt. Wir leben!“

    Diese intensive Zeit empfindet Doris Schlolaut durchaus als Geschenk: „Und wie sehr bedaure ich all die kranken Menschen, für die niemand kämpft, die keine mitfühlenden Kinder haben wie ich, die Verständnis für mich aufbringen, damit ihre Mutter um den geliebten Menschen kämpfen kann. Was bin ich für ein reiches Menschenkind auf dieser Erde.“


    Kraft und Kräfte

    Und es beginnt eine Wanderung zwischen dem Zuhause und den Kliniken, die zwar Not lindern, aber auch neue Nöte schaffen, wo Desinteresse, Behandlungsfehler oder schlichte Überarbeitung in überflüssige Katastrophen führen. Aber auch das gehört wohl zum Schicksal und lässt die Kräfte wachsen, auch wenn Doris Schlolaut sich häufig am Ende ihrer Kräfte wähnt. Ein Leser, der Ähnliches erlebt hat, wird vieles wiederfinden und wer davon bisher verschont wurde, wird im Buch erahnen, welche Kräfte eine wirkliche Zuneigung freilegen kann.

    Die Geschichte geht weiter mit den Besuchen von Kindern und Verwandten; Unachtsamkeiten, unbedachte Worte quälen die wunden Seelen. In der letzten Phase der Krankheit steigert sich die nervliche Überreizung, Sorge und Schlafmangel bei der Pflegenden und die große Empfindlichkeit beim Sterbenden. Beide leben mit einer Gefühlsintensität, die sie nicht ans Aufgeben denken lässt, jede Minute des Beisammenseins ist kostbar und gefährdet.


    Wie es endet

    Nach einem halben Jahr schreibt sie im Krankenhaus in ihr Tagebuch: „Die Einsamkeit der Sterbenden. Nie war ich mir dessen so bewusst, nie. Gleichzeitig aber stelle ich mir die Frage, ob es genug ist, was ich tue? Spürt Lawin dennoch eine Einsamkeit? Fast bei jedem Augenaufschlag kann Lawin in mein Gesicht sehen. Ich bin bei ihm. Ich umhülle ihn mit meiner Liebe, mit meiner Pflege, doch was werde ich tun, wenn er über den Tod sprechen will? Kann ich dann reden? Kann ich dann aussprechen, was ich ihm sagen möchte? Ich weiß nur eines, er wird meine Liebe spüren.“

    „Ich bin froh darüber, dass wir wieder allein sind. Das Atmen wird immer schwächer und den letzten Atemzug kann ich nicht mehr hören. Lawin wird um 15.20 Uhr, in meiner Geburtsstunde erlöst. Sein Gesicht in meinen Händen. Friede ist darin. Mein Wunsch ist erfüllt. Der Tod nahm Lawin leise an der Hand.“

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!