Mein Mann hat Magenkrebs

  • Hallo ,


    ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin Birgit 50 Jahre verheiratet 3 leibliche erwachsene Kinder, zwei Pflegekinder 10 und 14 Jahre. Heute vor 36 Tagen war unsere Welt noch in Ordnung, also fast. Mein Mann hatte schon lange Bauchschmerzen, aber nein er muss arbeiten, da kann er nicht zum Arzt gehen. Als wir ihn dann in die Notaufnahme brachten, hieß es auch noch was wollen sie mit Bauchweh hier. Kurz danach war er auf Station, den nächsten Tag hieß es schon fast der ganze Magen dicht, Erfahrungswerte zeigen das ist nichts gutes. Hat sich bestätigt.


    Er bekommt seit gestern im Rahmen einer Studie Chemo und Immuntherapie. War die erste Zeit noch arbeiten, bekam Schmerzmittel von Arzt . Dann bekam er Schmerzen, die nicht weg gingen und wir brachten ihn ins KKH. Angeblich gut eingestellt und mit künstlicher Ernährung durfte ich ihn wieder nach Hause holen. Einen Tag später Schmerzen also wieder bei Nacht und Nebel ins KKH seit dem dort, der Magen ist total zu.
    Da auf der Onkologie kein Platz frei ist haben sie ihn auf die Palliativ gelegt.


    Ich stehe noch total neben mir, weiß nicht was ich denken oder hoffen soll und kann, weiß nur ich kann mir nicht erlauben traurig zu sein, sonst raubt mir das die Kraft, und die brauche ich noch eine Weile eine lange oder kurze.


    Liebe Grüße an alle hier

  • Liebe Legata!
    Ich weiß genau, wie Du Dich fühlst. Bei uns war es genau so. Wie oft habe ich gesagt, geh zum Arzt. Nie hatte er Zeit dazu. Heute denke ich, dass er Angst vor der Diagnose hatte, die ihn letztendlich eingeholt hat. Er hat uns die Zeit gestohlen, richtig Abschied zu nehmen und uns dafür eine lange, unbeschwerte Zeit geschenkt. Am Ergebnis hätte es letztendlich wahrscheinlich sowieso nichts geändert.
    Versuche ihm soviel gemeinsame Zeit zu schenken, wie möglich ist und verschwende sie nicht mit Vorwürfen. Die wird er sich sowieso selbst machen.

  • Danke für deine Antwort, nein Vorwürfe habe ich keine, das war nur eine Zusammenfassung wie wir bis hier her gekommen sind.


    Ein Arzt hat gesagt durch die Teilnahme an der Studie und das gleichzeitige Bekommen von Chemo und Immuntherapie haben wir eine 10 % Chance geheilt aus der Sache raus zu kommen. die 10 % reichen uns um zu kämpfen.
    Morgen kommt er aus dem KKH, dann lernt die Portschwester mich an und die künstliche Ernährung über den Port mache ich dann. So ist kein Pflegedienst da der meint die Nacht um 22 Uhr wäre ne gute Zeit hier im Haus rum zu wirbeln. Die Magensonde versorgt ein Notfallteam falls sie raus geht.


    Ich weiß nicht wie wir aus der Sache raus gehen werden aber Zeit zum Jammern ist noch genug wenn es schief geht, also auf und Kämpfen.


    Liebe Grüße Legata

  • Hallo Legata,
    ich finde es total schön, dass du deinen Mann zu Hause pflegst.
    Meine Mutter ist im Juni an unheibarem Lungenkrebs erkrankt. Im Moment ist sie gerade im Krankenhaus und geht danach wieder ins Pflegeheim. Am liebsten würde ich sie zu Hause pflegen, aber da ich voll berufstätig bin, weiß ich nicht, wie ich das machen soll. Mir fällt es total schwer, dass sie nicht in ihrem zu Hause sein kann.


    Liebe Grüße Anja

  • Zuhause zu pflegen, ist wohl die bessere Alternative.
    Allen meine Achtung, die das ihren Lieben ermöglichen.
    Ich habe diese Entscheidung nicht bereut. Die Chance zu gesunden schien mir größer und die kleinen schönen Momente waren irgendwie intensiver.
    Mit Fortschritt der Krankheit stellt sich dann aber doch die Frage, ob es auch weiterhin mach- und verantwortbar bleibt.
    Das täglich neu zu beantworten -und dabei auch die eigenen Kräfte- richtig einzuschätzen, ist unglaublich schwer.
    Mit Hilfe eines engagierten Pflegedienstes konnte ich meine Mutter fast vollständig
    >und später auch meinen Vater< sehr lange Zuhause behalten.
    Dennoch kam auch der irgendwann an seine Grenzen und mir wurde eine Heimentscheidung quasi abgenommen.
    Heute gebe ich gebe mir viel Mühe mit Besuchen,Telefonaten,Schriftverkehr, ...
    und bin dennoch neuerdings mit Abschiebevorwürfen konfrontiert.
    Das nagt und ist dennoch richtig.
    Vielleicht hat im Leben einfach alles seine Zeit - egal wie man sich entscheidet.
    LG Kay

  • Hallo Legata,



    willkommen hier bei uns im Forum.


    Ich habe Dich gerade für den geschützten Bereich "Angehörige und Freunde" freigeschaltet.
    Hier findest Du immer jemanden, der sich mit Dir austauscht und Dir zuhört.


    So geht´s in den geschützten Bereich
    Gehe zurück auf die Forumseite und scrolle runter bis in den Bereich, für den Du freigeschaltet bist. Dort kannst Du in "meine Geschichte" oder "mein Tagebuch" ein neues Thema aufmachen.


    Schau Dich in Ruhe um, wir lesen uns dann im geschützten Bereich. Bitte schreibe hier nicht weiter, denn dieser Bereich ist öffentlich.



    M l G
    Das Team vom Forum für Angehörige und Freunde von Krebspatienten
    Forumtechniker ramfresser
    Patrick Popelka

  • Hi liebe Legata,


    zuallererst tut es mir schrecklich leid, dass die Nachricht nach einem ewigen Hin & Her so plötzlich kam. Und dann eine so bedrückende. Es macht mich wütend, wenn ich daran denke, dass Ärzte einen manchmal nicht ernst nehmen, wenn man Beschwerden hat. Da hab ich manchmal das Gefühl, dass sie einen nicht richtig untersuchen und dann etwas übersehen.


    Die Mutter meiner Frau ist durch ihre Krankheit auch stark pflegebedürftig und wir tun alles, um ihr das zu Hause zu ermöglichen. Das ist echt eine harte Aufgabe, aber ich bin froh, wenn wir ihr wenigstens ihren Wunsch erfüllen können, im Familienkreis zu bleiben. Wir haben zwar keinen zusätzlichen Pflegedienst, aber im Falle einer Krankheit oder sonstigen Gründen, weswegen eine Pflege temporär nicht möglich ist, nutzen wir die Verhinderungspflege. Das kann auch echt mal eine Entlastung sein und ist auch nötig, um wieder Kraft zu schöpfen und dem Mitmenschen ebenfalls neue Energie zu vermitteln.

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