Bin neu hier, mein Mann hat unheilbaren Darmkrebs

  • Hallo ich heiße Christa, bin 57 Jahre alt und komme aus Oberbayern. Mein Mann hat Darmkrebs (Rektum). Das erste Mal ist der Darmkrebs 2008 aufgetreten. Nach Chemo, Bestrahlung, Darm-OP und nochmal Chemo galt er als geheilt. Vor drei Jahren ist ein rezidiv mit Metastasen im Brust- und Beckenbereich. Er bekam wieder Bestrahlungen und mehrere verschiedene Chemos. Vor einem Jahr wurden Metastasen im Gehirn festgestellt, die wurden durch Bestrahlungen geschmolzen. Vor ungefähr 2 Monaten haben wir durch hartnäckiges Nachfragen meinerseits erfahren, dass der Krebs diesmal nicht heilbar ist.
    Für mich ist besonders schlimm, dass ich oft so genervt bin. Ich möchte eigentlich die Zeit, die uns noch bleibt, ohne Streit und schlechter Laune.
    Geht es Euch auch so? Woher nehmt Ihr die Kraft, den Kopf nicht hängen zu lassen?

  • Hallo Schwammerl, da hast du ja schon eine lange Leidenszeit hinter dir! Da ist doch klar, dass der Stress und die Anspannung nicht spurlos an dir vorüber geht. Gestehe dir zu, dass du auch ein Recht darauf hast, genervt und wütent zu sein. Das ist eigentlich doch eine natürliche Reaktion, alles andere wäre doch irgendwie unnatürlich. Aber versuche auch, die Momente, die harmonisch sind und in denen du ein kleines Glücksgefühl hast, festzuhalten und im Inneren zu bewahren. Ich drücke dich mal aus der Ferne und schicke dir eine große Portion Kraft, damit du die Prüfungen, die noch vor dir liegen gut überstehst.
    Fühl dich lieb umarmt, liebe Grüße


    Barbara

  • Hallo Schwammerl, diese Achterbahnfahrten mit allem Drum und Dran- das kann keiner auf Dauer einfach so verdauen und nur nett lächelnd ertragen. Ich finde mich selbst auch so oft wieder in diesen Gefühlen zwischen Wut und Mut und Hoffnugslosigkeit und doch wieder Hoffnung. Das zermürbt und äußert sich bei jedem anders. Der eine ist traurig, der andere ist wütend, voller Mitleid, voller Anspannung.... Du darfst von allem etwas sein- wir sind keine Maschinen die nie nur bedingungslos geben können.


    Vielleicht hilft es dir zu wissen, dass du nicht alleine bist mit deinen unsortierten Gefühlen- mir geht es oft so und bestimmt millionen pflegender und mitleidender Angehörigen genauso.
    Viele Grüße

  • Hallo Schwammerl,
    ich habe das alles ja schon hinter mir, zumindest im Realen, im Geiste noch nicht.
    Auch ich habe meine Ma mal angeschrien und mir Vorwürfe deswegen gemacht. Aber: wir sind alle Menschen, mit Stärken aber auch mit Schwächen.
    Ich sage mir immer : Meine Ma wusste, dass ich bis zum Ende immer an Ihrer Seite war und mich das viel Kraft gekostet hat. Ich bin sicher: Sie hat es mir verziehen, dass ich sie auch mal angeschrien habe.
    Erst nach dem Tod meiner Ma habe ich mit einer "Sterbeamme" über einiges gesprochen. Sie sagte mir um einen Todkranken Menschen zu Hause zu pflegen bräuchte es mindestens 4 Menschen, die sich um die Sorge und Pflege kümmern- Alles andere sei eine Überforderung. Deshalb kann ich mir da verzeihen. Heute allerdings würde ich meine Ma wahrscheinlich eher ins Hospiz bingen- auch wenn ich die Nähe und Intensität gleichzeitig nicht missen möchte, die die Sorge um und für sie in ihrem Zuhause mitgebracht hat....
    Ich wünsche Dir und Deinem Mann viel Mut und Kraft- und dass ihr euch auch bei anderen Menschen Hilfe holen könnt.


    Viele Grüße,
    Inges

  • Hallo Schwammerl,


    willkommen hier bei uns im Forum.


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    M l G
    Das Team vom Forum für Angehörige und Freunde von Krebspatienten
    Forumtechniker ramfresser
    Patrick Popelka

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