Meine liebe Mama

  • Hallo Zusammen,


    ich bin neu und möchte kurz meine Geschichte erzählen.
    Ich bin 22 Jahre alt. Vor fünf Jahren musste mein Papa ein halbes Jahr nach seiner Krebs Diagnose sterben. Das war eine unfassbar schwere Zeit für uns, die wir - meine Schwester, Mama und ich nur durch unseren Zusammenhalt überwunden haben.
    Nun hatten wir das Gefühl unser Leben ging in den letzten Jahren Stück für Stück wieder bergauf.
    Nun der Schock: Aus einer Zyste entwickelte sich bei meiner Mama innerhalb von nicht ganz 6 Monaten ein bösartiger Tumor am Eierstock. Weitere kleinere Tumore oder Metastasen im Bauchraum. Es handelt sich um eine sehr aggressive Krebsart, die sich wahnsinnig schnell ausbreitet.
    Der Lichtblick: Eine OP war möglich. Kein lebensnotwendiges Organ wurde bisher befallen. Alles wurde soweit entfernt und jetzt müssen wir abwarten was weiterhin auf uns zukommt.


    Ich habe unglaublich große Angst und ich möchte stark für meine Mama sein.


    Ich hoffe hier etwas Halt, Austausch und Verständnis zu erfahren.


    Viele Grüße
    Mia!

  • Hallo Mia96,


    Willkommen im Forum.


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    Liebe Grüße
    Ursula

  • hallo liebe mia,
    es tut mir so sehr leid, dass du deinen papa schon so jung verloren hast und deine mutter nun auch erkrankte. ich bin da ganz bei dir...dieses ohnmächtige abwarten macht einen verrückt. sich immer wieder sagen, es gibt noch hoffnung. deine mutter konnte operiert und alles entfernt werden! ich weiß nicht, wie es dir ging, aber ich kann mir vorstellen, daß du da erst erleichtert sein konntest. wie es dann oft so ist, wächst die angst in einem ziemlich schnell wieder heran: "was ist, wenn es rezidive gibt?" und zack, ist die kleine erleichterung, die kleine hoffnung, wieder nix im vergleich zur angst. wann ist denn der nächste kontrolltermin?
    so phrasen, wie "du weisst es ja jetzt noch nicht, es kann ja auch weg sein" nutzen auch nicht viel. dennoch steckt ein funken wahrheit darin. zum jetzigen zeitpunkt gilt deine mutter als tumorfrei. das ist ein schönes geschenk. klar, mit positiven denken vernichtet man keine krebszellen, laut wissenschaft. mir persönlich hilft es aber, mir das vorzustellen, wie ich die krebszellen meines freundes verpulverisiere.
    irgendetwas MUSS man einfach tun können, sonst dreht man komplett durch, oder?
    ich setze mich auch ziemlich unter druck mit dem thema "stark sein" und empfinde mich nicht gerade als "stark", eben weil ich größtenteils nur noch aus angst bestehe. man ist doch so oder so stark, schon allein deshalb, weil man mit krebs konfrontiert ist. ich zeige meinem freund meine angst natürlich nicht, trotzdem weiß er, dass ich sie habe und dass er sie mir nicht nehmen kann. ist nicht in seiner macht. er weiß selbst nicht, was sein wird.
    wie geht deine mutter mit ihrer angst um?
    ich kann mir vorstellen (ich kenne euch ja nicht), dass sie sich bestimmt wünscht, dass ihre kinder keine angst haben. mein freund wünscht sich das zumindest. ja toll, ist kaum machbar - bis jetzt.
    was aber machbar ist, ist, einen weg zu finden, mit der angst einigermaßen klar zu kommen. sie ist da, eine ständige begleiterin. als angehörige fühlt man sich so verbunden und möchte alles mit tragen, mit helfen.
    doch deine mama und mein freund haben eine andere situation, als du und ich. ihre eigenen bewältungsstrategien, eigenen ängste.
    es muss schwer sein für deine mama, dir deine angst nicht nehmen zu können, als mama will man das ja.
    liebe mia, da sitzen wir also im selben boot...in einer kleinen nussschale auf nem riesen ozean mit riesen, dunklen wellen...und müssen einen weg finden, mit der angst zu leben.
    als ich erfuhr, dass mein freund trotz niederschmetternder prognose noch chance auf eine heilung hat, dass ich überhaupt noch hoffen "darf", da war ich für einen tag wirklich erleichtert und sehr dankbar. stichwort dankbarkeit. darüber denke ich viel nach. lass uns dankbar sein, dass deine mutter vorerst tumorfrei ist. lass uns mutig sein und der angst die hoffnung entgegensetzen. nicht die blinde hoffnung aus verzweiflung heraus. sondern die berechtigte hoffnung, du "darfst" hoffen, es gibt einen grund.
    ich darf auch hoffen und bin dankbar dafür. du bist schon weit gekommen mit deiner mutter: op überstanden, tumor samt metastasen konnten entfernt werden. ich hoffe, ich kann das in ein paar wochen auch berichten. momentan hoffe ich erstmal, dass der tumor so schrumpft, dass op möglich ist.
    mir wurde klar...ich muss meine hoffnung irgendwie einteilen. erstmal bis zur op, dann die nach-chemo, dann geht es weiter (wie bei dir) mit abwarten auf den nächsten kontrolltermin. so wird das weiter gehen. ich finde es schön, dass du mir geschrieben hast und hoffe, wir können uns weiterhin austauschen. schon komisch, es tut gut, an anderen schicksalen teil zu nehmen, versuchen, zu helfen. das leid etwas zu teilen.
    kann man mut trainieren? denn den brauchen wir ja noch.
    die leute wünschen einem immer kraft und so...ja das ist nett, wenn man was gewünscht bekommt. nutzt blos nix, weil man scheiß angst hat und die von guten wünschen nicht weg geht. die angst aushalten, in schach halten. mia, ich stehe da auch noch ganz am anfang und hab auch noch keine lösung gefunden. nur so weit, dass ich sie portionieren muss. mich regelrecht zwingen muss, meinen blick auf die hoffnung zu richten und mir persönlich hilft es etwas, dankbar zu sein. zu mir selbst habe ich mal gesagt "du musst jetzt mutig sein". hatte ich schon wieder vergessen, während ich dir schrieb, fiel es mir wieder ein!
    weisst du, selbst wenn es einen auffälligen befund bei der kontrolluntersuchung geben sollte...dann ist das ein frühes stadium und dann kann man immer noch was machen. auch dann muss es nicht zwangsweise aussichtslos sein.
    :troest
    p.s. komm doch unter die rubrik "tagebuch"...wir schreiben hier gerade in der "vorstellungsrunde" :P

  • Hallo Mia96,


    Willkommen bei uns im Forum.


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    Liebe Grüße
    Ursula

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