kurze Vorstellung

  • Hallo an alle,


    ich bin Doreen, 47 Jahre alt. Im November 2021 erhielt mein Mann (50 Jahre) die Diagnose Knochenkrebs. Unser gemeinsames Kind ist 10 Jahre alt.
    Ich wohne in der Altmark.
    ich suche Austausch mit Angehörigen weil ich als Nebenstehende einfach oft keinen Ansprechpartner habe.


    liebe Grüße

  • Hallo dwyre,


    Willkommen bei uns im Forum.


    Ich habe Dich gerade für den geschützten Bereich "Angehörige und Freunde" freigeschaltet.
    Hier findest Du immer jemanden, der sich mit Dir austauscht und Dir zuhört.


    So geht´s in den geschützten Bereich
    Gehe zurück auf die Forumseite und scrolle runter bis in den Bereich, für den Du freigeschaltet bist. Dort kannst Du in "meine Geschichte" oder "mein Tagebuch" ein neues Thema aufmachen.


    Schau Dich in Ruhe um, wir lesen uns dann im geschützten Bereich.


    Bitte schreibe hier nicht weiter, denn dieser Bereich ist öffentlich.


    Liebe Grüße
    Ursula

  • Hallo Doreen,


    och Mensch, das Leben kann so gemein sein. Das ist sehr bitter bei euch. Ich bin auch Angehörige, und es ist soooooo schwer, daneben zu stehen. Manchmal frage ich mich: Wieviel erträgt der Mensch?"
    Ansprechpartner habe ich auch keine, die meisten Menschen wollen sich mit sowas nicht belasten.
    Heute saß ich im Büro und eine Kollegin, frage mich wie es so geht, da liefen mir einfach die Tränen runter und ich erzählte ihr von meinem Mann, Nierenkrebs, Metastasen in der Lunge, sie hörte sich alles an, sagte ja ist schon schlimm, und erzählte dann von Ihrem Urlaub. Als sie Feierabend machte und sich verabschiedete kam nichts emphatisches über ihre Lippen. Nichts, einfach nichts, noch nicht mal "Alles Gute für Euch". Da stehe ich manchmal und verstehe die Welt nicht mehr. Wir wohnen an der Ahr (letztes Jahr war hier die große Flutkatastrophe) hier sind so viele Menschen traumatisiert da kann man mit keinem reden, die haben alle genug mit sich selber zu tun. Also bin ich auch sehr froh dieses Forum gefunden zu haben. Das man auf Menschen trifft, die das gleiche Schicksal haben und man sich austauschen kann, mit dieser schlimmen Krankheit umzugehen. Darf ich fragen, wie es Deinem Mann geht?


    Von Herzen wünsche ich Euch alles alles Gute. LG Lena

  • Hallo liebe Lena,


    ja das ist leider wirklich oft so, selbst Menschen die sogar selbst Krebs hatten oder noch haben, wollen kaum Kontakt haben, weil denke ich immer die Angst im Vordergrund steht, das es einen selbst erwischt oder wieder, oder schlimmer wird.
    Das mit deiner Kollegin ist aber schon extrem. So in der Form habe ich Ablehnung dann doch noch nicht erfahren. Das ist wie ein Schlag ins Gesicht und es zeigt einem wie sehr man ins Abseits gerät.
    Mit dem Mann (so geht es mir) möchte ich auch nicht immer über alles reden). Er fühlt sich so schon schlecht das die Familie "seinetwegen" so leidet, verzichtet und so viel ertragen muss. Da ist mit guten Worten manchmal einfach kein ran kommen.
    Mein Sohn weint manchmal einfach aus einem völlig banalen Grund, und dann merkt man wie sehr ihn die Situation auch belastet. Er wollte (jetzt nach Ende der 4. Klasse) seine Schulmappe beerdigen, weil er doch so viel gute Zeit mit ihr verbracht hat. Das macht mich dann auch sehr traurig, manchmal hilflos und doch muss man stark bleiben.
    Hast du Kinder die mit betroffen sind?
    Ich kann mir gut vorstellen das gerade in einem Gebiet in dem Menschen so alles verloren haben, oder doch zumindest sehr hart vom Schicksal getroffen wurden noch weniger bereit sind sich mit dem Leid anderer zu beschäftigen.
    Hast du denn Freunde oder Familie die dir zuhören, auch wenn sie nicht wirklich helfen können. Aber zusammen schweigen, weinen oder mal in den Arm genommen werden, das hilft so ungemein in dieser Zeit.


    Meinem Mann geht es bis auf sehr starke Schmerzen soweit derzeit relativ gut. Er bekommt aktuell Bestrahlungen. Event. ab August wieder eine orale Chemo. Die hatte er etwas besser vertragen als die InfusionsChemo.
    Wir wohnen ja ziemlich abgelegen in der Province da wäre eigentlich das Krankenhaus im Nachbarort für ihn "zuständig". Da mein Mann allerdings mit der Hüfte vor 5 Jahren in der Charite zur OP war (das hiesige KH wollte ihm wegen sehr starker Arthrose mit 45 Jahren ein neues Hüftgelenk einsetzen) hatte er nun das Glück das dort neben der erneuten Arthrose die Diagnose Krebs gefunden wurde. Die Weiterbehandlung übernimmt die Charite wofür ich sehr dankbar bin. Ohne das örtliche KH zu verteufeln, habe ich als Krankenschwester eben doch noch andere Einblicke.


    Wie sieht es bei euch aus? Wie kommt ihr klar? Wie geht es deinem Mann?


    sei ganz lieb gegrüßt
    lg Doreen

  • Hallo liebe Doreen,


    schön Deine Zeilen zu lesen. Am Donnerstag hatten er Termin beim Onkologen, der hat ihn zum Urologen im Krankenhaus überwiesen, wir sind von da direkt zum KH Vorstellung beim Urologen, der schaute sich die Bilder an und verwies auf seinen Oberarzt, da hat er jetzt einen T. am Montag, 25.07. Er selber könnte gar nix dazu sagen, ja da ist was an den Nieren, aber wie und was klärt der Oberarzt. Oh Mann, schon wieder warten, mit einem langen Wochenende dazwischen. Grauslich!! Der Onkologe meinte zu den Lungenmetastasen, die würde er behandeln mit Medikamenten. Aber er müsste sich erst abstimmen mit dem Urologen. Komisch, für mich, aber ich bin ja Laie, dachte da hätte er doch schon was für die Lunge geben können. Aber gut, ich denke er weiß was er tut, es ist eine Gemeinschaftspraxis mit einem Prof. die einen sehr guten Ruf hat. Und es gibt halt Situationen wo man die Kontrolle abgeben muss, und einfach Vertrauen muss. Ihm selber geht es gut, manchmal bisschen schlapp und halt seinen Husten, sonst nix. Alles was bis jetzt untersucht wurde, ist (Urin, Stuhl, Blase, Leber) einwandfrei. Aber trotzdem der blöde K...... ist da und wir haben halt wieder große Angst vor Montag.


    Ne, zum reden hab ich niemanden, Freunde und Familie haben sich schon lange zurückgezogen, oder ich habe sie entsorgt. Mein Mann ist schwerbehindert und war schon immer viel krank, immer ziemlich heftig, (Hirninfarkt, Herzinfarkt immer wieder Herzgeschichten, vereitertes neues Hüftgelenk ect.) ich habe die Erfahrung gemacht, passiert eine Krankheit einmal, ist die Anteilnahme da. Hat man aber alle Nasenlang, irgendwas heftiges, ziehen sich die Menschen zurück. Der Hirninfarkt ist 1,5 Jahre erst her, da sagten die meisten, och nee nicht schon wieder, man kann es bei euch nicht mehr hören. Die habe ich dann rigoros aussortiert. Mache seitdem alles mit mir alleine aus.


    Ja wir haben zwei erwachsene Söhne (wir sind ja nicht mehr neu) die sind beide Singel. Die Diagnose K...... haben wir Ihnen noch nicht gesagt, aber ich glaube sie ahnen schon was, weil wir dauern unterwegs zu den Ärzten sind. Wir wollen selber erst mal richtig wissen was los ist, wo unsere Reise hingeht, die Ungewissheit müssen sie nicht mit uns teilen. Aber ich denke nächste Woche kommt alles auf den Tisch. Wir wohnen alle zusammen in einem Haus, da bekommen sie viel mit.


    Och Mensch, mit Eurem Sohn zerreißt einem das Herz. Das sollte er nicht erleben müssen. Ich denke Kinder bekommen viel mehr mit, wie man meint, die haben ganz feine Antennen. Das er seine Schulmappe beerdigen will, zeigt das er sich viele Gedanken macht auch das er viel weint. Das ist ja auch ein harter Brocken für so einen kleinen Kerl. Es fehlen einem manchmal die Worte, da hilft nur, da sein Ruhe und Kraft auszustrahlen (so schwer es auch ist) aber wir sind halt die Kapitäne auf einem Schiff im Sturm und müssen sehen das die Familie nicht kentert.


    Ja, bei meinem Mann ist es auch so, das er sich schlecht fühlt, gegenüber der Familie. Er weint schon mal und fragt: wieso tue ich Euch so viel an? Aber gut ich sagte immer: in guten wie in schlechten Zeiten, ist halt Schicksal, da muss man durch, ob man will oder nicht. Ich glaube es tut im gut, und gibt ihm Kraft, das er weiß, das seine Familie wie - deutsche Eichen - zu ihm und bei ihm stehen. Ja und meine Ängste und Nöte vertraue ich ihm auch nicht an, ich versuche bei ihm immer positiv rüberzukommen. Wir reden halt sehr viel über ganz banale Dinge.


    Das mit der Charite ist doch klasse!!! Da ist er doch gut aufgehoben, die hat doch einen exzellenten Ruf. Wenigstens ist er in guten Händen bei seiner schweren Krankheit. Ist die Charite bei Euch in der Nähe? Oder ist das ein Kraftakt dahin zu kommen, wie macht Ihr das?


    Liebe Doreen, danke für den Austausch hier, ich wünsche Euch ein riesengroßes Kraftpaket und nur das Beste!!!!!!


    Liebe Grüße Lena

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