(Noch) Keine Diagnose

  • Moin,
    ich hoffe, dass ich hier posten darf, auch wenn mein Partner (noch) keine Diagnose hat.


    Er hat mit gestern berichtet, dass ein Verdacht auf Magen- oder Darmkrebs besteht. Allerdings stehen noch sämtliche Testungen aus.


    Vor drei Jahren wurde bei ihm bereits eine Biopsie gemacht und begnine Wucherungen gefunden. Ihm wurde nahegelegt, seinen Lebensstil zu ändern, was er nicht wirklich gemacht hat.


    Nun kümmert er sich um die nötigen Untersuchungen und ich vergehe in Sorge.



    Viele Grüße,
    h

  • Hallo,


    ich habe keine Ahnung, ob du schon posten darfst.


    Ich kann nur nachvollziehen, wie es dir gerade geht, denn das habe ich auch durch. Das erste Mal wurde der Verdacht nicht bestätigt, trotzdem haben sich die 3 ungewissen Tage in mir eingebrannt, das zweite Mal einige Jahre später hat es sich bestätigt.


    Ich hoffe für euch, dass es sich nicht bestätigt! Vielleicht könnt ihr euch gemeinsam etwas ablenken, zusammen kochen, einen Film schauen, spazieren gehen? Wenn er nicht da ist, kann du vielleicht versuchen, etwas zu schlafen, oder jemand kann zu dir kommen?


    Ich drücke euch die Daumen!

  • Hallo Tarsius,


    danke für die lieben Worte.


    Leider führen wir eine Fernbeziehung. Es liegen knapp 400 km zwischen uns. Und morgen fliege ich in den Urlaub. Allein. Er hat es nicht so mit Reisen.


    Informiert hat er mich telefonisch. Eine Woche nach dem Arzttermin. Und eigentlich auch nur in einem Nebensatz.


    Jetzt sitze ich also in meiner Wohnung und kann nichts machen, außer warten. Einen weiteren Arzttermin hatte er gestern noch nicht gemacht. Ich habe ihm gesagt, dass ich da sein werde und den vor ihm liegenden Weg mit ihm gehen werde. Ich habe ihm angeboten mit zu den Untersuchungen und Ärzten zu kommen. Natürlich würde ich auch meinen Urlaub absagen.
    Aber er ist jemand, der Vieles mit sich selbst abmacht. Er meinte bereits bei dem Telefonat, dass er es bereue, mit mir gesprochen zu haben, als er merkte wie geschockt ich war.
    Hinzu kommt, dass wir eine recht spärliche Kommunikationskultur haben. Telefoniert wird kaum. Nachrichten seinerseits manchmal nicht beantwortet. Wir funktionieren, wenn wir physisch zusammen sind. Und das wird erst in zwei Wochen der Fall sein. Und ich weiss nicht, ob er bis dahin den Mut aufgebracht hat überhaupt den Biopsietermin gemacht zu haben.


    Das war jetzt länger als erwartet...


    Ich wünsche Dir viel Kraft.


    Mal sehen ob sie mich ins Forum lassen :) .


    Grüße,
    h.

  • Hallo,


    deine Situation ist wirklich nicht einfach. Ich würde sagen, stelle deine Befindlichkeiten erst einmal hintenan und schaue, was er braucht. Wenn er sich zurückziehen möchte, lasse ihn. Wenn er möchte, dass du deinen Urlaub durchziehst und genießen kannst, dann versuche das. Wenn er aber doch Hilfe braucht, es nur nicht sagen kann, dann biete es ihm auf unaufdringliche Weise an. Vielleicht kannst du auf deinem Weg in den Urlaub einen Abstecher zu ihm machen, oder hast du einen Flug gebucht? Wenn ihr euch seht ist es vielleicht einfacher.


    Mit den Sorgen ist das auch so eine Sache. Man möchte auf der einen Seite nicht, dass sich die anderen so viel Sorgen machen oder schockiert reagieren. Das überfordert. Aber wenn die anderen relaxt sind und entspannt in den Urlaub fliegen, verletzt einen das doch auch irgendwie, oder? Da schlagen dann vielleicht zwei Herzen in einer Brust.


    Du kennst ihn, vielleicht spürst du, wie du ihn jetzt unterstützen kannst. Hat er vielleicht einen guten Freund, mit dem du Kontakt auf nehmen könntest? Oder würde er das als "Hintenherum" empfinden? Einige Freunde meines Mannes haben zur mir Kontakt aufgenommen, geschrieben, sie wüssten nicht, wie sie reagieren sollen, wollen nicht aufdringlich sein, aber gern irgendwie helfen. Ich konnte dann erklären und Hinweise geben.


    Nach "unserer" Diagnose mein Mann ziemlich taff geblieben, während ich völlig in Panik geraten bin. Er musste mich dann trösten, nachts immer halten, beruhigen. Das war mir einerseits sehr unangenehm, weil ich ja ihn hätte trösten sollen. Andererseits hat er gemerkt, wie nah mir seine Diagnose geht. Also wirklich, er konnte sicher sein, es ist nichts Vorgespieltes, keine korrekte Betroffenheit. Ich glaube, das hat ihm gut getan, ich habe seine Gefühle zum Ausdruck gebracht als er es noch nicht konnte und er wusste, da ist jemand, für den das Ganze genauso schlimm ist wie für ihn. Später wurde ich dann taff, einfach, weil es nicht anders ging, ich musste jeden Tag von früh bis spät funktionieren. Ich glaube, das hat ihn oft irritiert.


    Aber jeder ist anders. Es ist sehr schwer herauszufinden, was in einer Situation gut ist und was nicht. Und Fehler wird man dabei immer machen, da muss man mit sich auch etwas nachsichtig sein.

  • Hallo hyrophania,


    und willkommen im Forum.


    Hier im Forum ist es üblich, das sich neue User mit ihrem Vornamen, Alter, Ort oder Region aus dem sie kommen, vorstellen.


    Bitte Poste noch die Angaben und danach schalte ich dich dann für die "geschützten Bereiche " frei, dann kannst du dich mit den Anderen austauschen .


    Liebe Grüße
    Ursula

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