Beiträge von Libelle1972

    Hallo ivonnilein,
    vielen lieben Dank für deine Worte. Dieser Gedanke ist mir auch schon durch den Kopf gegangen das er für sich denkt das uns der Abschied dann leichter fallen würde. Eine sehr unerträgliche Situation. Der Austausch wird mir hier nicht die Sorgen und Ängste nehmen aber zu wissen das man gerade nicht alleine in der Situation ist hilft es beim verstehen...


    Liebe Grüße zurück

    Hallo zusammen,
    Ich stelle mich kurz vor. Ich bin Libelle, 48 Jahre alt und komme aus Gelsenkirchen.
    Mein Bruder 50, ist 2018 an Speiseröhrenkrebs erkrankt. Er bekam eine Chemo, danach hat man ihm einen teil der Speiseröhre und den halben Magen entfernt. Sein Artz im Krankenhaus sagte damals schon das es ein sehr aggressiver Tumor ist und mit großer Wahrscheinlichkeit zurück kommt. Nach der Operation ging es mit Chemo weiter. Bis letztes Jahr waren alle Nachuntersuchungen ohne Auffälligkeiten. Im Oktober wurde wieder ein CT gemacht. Der Krebs ist zurück, Metastasen in der Lunge,nicht mehr heilbar.Es folgte eine erneute Chemo die er erst nicht machen wollte. Vor 5 Wochen war die Chemo beendet. Das Ergebnis, die Chemo hat nicht angeschlagen, Metastasen sind weiter gewachsen. Seine Onkologin hatte meinem Bruder gesagt das man nochmal eine andere Chemo machen könnte. Dieses hat er abgelehnt weil er es körperlich nicht mehr schafft. Die letzte hat ihn so mitgenommen. Wir hatten auch ein Gespräch mit unserem Hausarzt, er meinte auch das es nicht mehr viel Sinn macht,weil er dadurch noch mehr Lebensqualität verliert und sich davon nicht mehr erholen wird.Ich stehe voll und ganz dahinter. Irgendwann fragt man sich warum man sich noch mehr quälen soll.
    Bis jetzt sind wir mit dem Thema Tod sehr offen umgegangen, bzw haben es jetzt gelernt. Haben über alle Ängste gesprochen. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Da es vielleicht nur noch wenige Monate sein werden,hat mein Bruder ringsherum schön alles geklärt. Hört sich markaber an,auch seine Beerdigung. Er sagt immer ,ihr habt genug später mit der Trauer zu tun und müsst euch damit nicht auch noch auseinander setzen. Vor ein paar Tagen hat er mich gebeten Hospize raus zu suchen ,Termine zu machen damit wir uns die anschauen weil er dafür keinen Kopf hat. Gestern stand der erste Termin an. Vorgestern Abend schrieb er mir das ich alles absagen soll,ihm wird das gerade alles zu viel,er möchte seine Ruhe und würde die nächsten Tage weder Anrufe annehmen noch Nachrichten beantworten. Ich verstehe seine Ängste, seine Sorge und seine Verzweiflung. Hab ihm dann mitgeteilt ich diese Termine dennoch für mich wahr nehme. Es ist ja auch wichtig das er in mehren Hospizen angemeldet ist. Keiner kann ja dann 100 Prozent einen Platz zusagen. Von Mittwoch Abend bis heute Vormittag hatte ich nichts mehr von meinem Bruder gehört,habe ihn auch erstmal in Ruhe gelassen. Heute Vormittag schrieb er mir ich möchte bitte seinen Wohnungsschlüssel in den Briefkasten werfen.Er möchte den Kontakt zu mir ganz abbrechen. Ein guter Freund und seine Nachbarin haben auch einen Schlüssel, auch diese mussten den abgeben. Es trifft mich so sehr...meine Sorge und Angst das er nicht mehr aus diesem ,Loch raus kommt...die Zeit die uns noch bleibt...angst das ich irgendwann genau diesen Anruf bekomme..


    LG Libelle

    Hallo zusammen.
    Ich bin 46 Jahre alt. Letztes Jahr im Dezember hat mein Bruder die Diagnose von einem bösartigen Tumor in der Speiseröhre bekommen. Ein Riesen Schock.
    Vorgestern hat er seine 4. Einheit der Chemo bekommen. In ca 4 Wochen hat er seine OP. Ein Teil der Speiseröhre und des Magens werden entfernt. Danach geht er in die Reha. Nach der Reha bekommt er nochmals eine Chemo..vor 6 Jahren ist unser Vater an Lungenkrebs verstorben. Ich versuche positiv nach vorne zu schauen und meinem Bruder all die Kraft zu geben die er braucht. Aber auch ich muss irgendwo Kraft hernehmen. Ich danke schon Mal für einen netten Austausch hier...
    LG Libelle