Ich bin hier weil meine Mama stirbt :(

  • Hallo an alle,
    ich bin Saskia, 36 aus Hamburg. Seit wenigen Tagen weiß ich -nach unendlichen Tagen und Wochen der Ungewissheit- daß meine Mama bald sterben wird.
    Ostern hatte sie Atemschwierigkeiten, kurzatmig, sah schlecht aus. Man sagt "Geh mal zum Arzt" und denkt an verschleppte Erkältung. Der Arzt schickte sie zum Röntgen, dann "Wasser in der Lunge!", sofort ins Krankenhaus. Sie wurde punktiert, immer wieder. Das Wasser lief nach-literweise- Untersuchungen, Proben, Andeutungen---Werte ok, Fragezeichen bei den Ärzten. Keine echte Diagnose - nur Ausschlußverfahren. Nicht das Herz, nicht die Lungenfunktion, fast nach jeder Untersuchung erstmal eine Art "Entwarnung"- nichts gefunden.


    Tagelang auf einen Platz in einer Fachklinik gewartet: Wie wir dachten, damit dort eine Drainage und Eingriff zur Verklebung vorgenommen wird.
    In der Fachklinik erfuhr meine Mum: "Es ist was gefunden worden- bösartig. Aber wir wissen nicht, wo der Kerntumor sitzt".
    Einen Tag später hörte ich die Ärztin wie in Trance: "Es kann auch sein, daß wir den Ursprung des Krebses nicht finden, bevor sie stirbt. Der Krebs ist höchst aggressiv, überall gestreut. Wir würden keine weitere Behandlung mehr vorschlagen. ..Wochen, vielleicht Monate...."

    Es ist so unfassbar- ich bin wund, hilflos--- muß stark sein für alle und bin selbst so schwach. Meine Mama stirbt bald..-- zu früh-- zu schnell- zu überraschend-- zu viel zu tragen für mich. Gerade sie- Vorsorge, immer gesund ernährt. Was alles duch meinen Kopf rast, kann ich nicht schreiben. Unsortiert, schneidend--Mein Papa, der nach über 40 Jahren bald allein sein wird- was kommt auf uns zu? Soll ich hoffen, kämpfen, sie gehen lassen, alles versuchen? Schon trauern oder Optimismus verbreiten? Todkrank, unheilbar- nichts mehr zu tun. ..WIE KANN ICH DAMIT LEBEN, SCHLAFEN, ESSEN--Wie meinem Papa helfen, wie meiner Mama helfen?
    Ich würde mir sehr wünschen, vielleicht hier von Menschen zu hören, die ähnliches erlebt haben und mir berichten können, wie sie damit umgegangen sind. Buchtips wären auch toll.. Worum kümmert man sich? Was wichtig ist, was nicht. ..Wir wollen sie bald nach Hause holen und die Ärztin hat gesagt, ich solle mich auch um Pflege bemühen.
    Am allermeisten Angst habe ich davor, beide Elternteile zu verlieren, da die zwei so miteinander verwachsen sind.
    Alles Liebe für alle hier, Saskia

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    "Der beste Weg etwas zu lieben:
    Realisieren, dass man es verlieren kann."


    Gilbert Chesterton

  • hallo saskia, willkommen!


    ersteinmal schön daß du hier bist, aber andererseits wissen wir auch, warum wir alle hier sind..


    die geschichte deiner mutter hört sich ganz schrecklich an.. diese endgültigkeit macht einen fertig.. da ich dir selbst auch nichts raten kann ~fühl dich gedrückt~


    liebe grüße
    ivory

  • Hallo Saskia


    Herzlich Willkommen bei uns im Forum.
    Hier bist du genau richtig wenn du dich austauschen möchtest ,
    Rat suchst oder einfach nur deine Gedanken los werden willst !


    Es wird sicher bald "jemand vorbeikommen" um dich für die geschützten Bereiche freizuschalten...


    Alles Gute für euch von
    Karin

  • Hallo saskia,
    Auch von mir ein ganz herzliches Willkommen !!!
    hab noch kurze Zeit Geduld, bis Dich jemand von den Admins freigeschaltet hat, danach ist es besser möglich auf Deine Geschichte persönlich zu antworten, weil Du dann im geschützten Bereich schreiben kannst (u. wir Dir dort antworten)!


    Alles Gute für deine Mutter besonders, aber für Euch alle zusammen Alles Liebe


    Marchared


    PS Danke für Deine guten Wünsche an uns hier

  • Hey Saskia!
    Ich bin 23 und habe eigentlich die gleiche Erfahrung wie du. Bei meiner Mum wurde Ende 2006 Lungenkrebs festgestellt und sie ist daran August letzten Jahres gestorben. Bei ihr war es noch Glück im Unglück dass der Krebs in einem ziemlich frühen Statium gefunden wurde, sie machte auch Chemos aber dann kam die schlimme Nachrricht, dass der Krebs ins Hirn gestreut hat. Auch die Chemo und Bestrahlung hat anscheinend angeschlagen aber der sch.. Krebs hat davor noch ins Rückenmark gestreut.. Auch da hat sie sich mit Bestrahlung behandeln lassen doch das üble war, dass der Krebs wieder zurück ins Hirn wanderte und zwei mal kann man das selbe Organ ja leider nicht bestrahlen, wegen den Schäden, auch wenn es sich dumm anhört..
    Aber ich glaub dir nützen die Infos nicht so viel, wie die Frage wie man damit umgeht. Ich kam mir auch so Hilflos vor, nur zuschauen zu können.. Vorallem die ganzen Aufs und Abs mit den Behandlungen und neuen schlechten Nachrichten.. Ich kann dir nur raten, die Zeit die euch noch zusammen bleibt so intensiv zu nützen wie möglich, das hat mich auch sehr verändert und im nachhinein stärker gemacht.. Es wird eine sehr schwere Zeit, aber ich kann dir sagen es wird leichter.. Es wird viel Zeit brauchen und ganz weg wird die Trauer und das Vermissen nie weg gehen aber es wird besser.. Ich hoff ich konnte dir n bisschen helfen und wünsch dir ganz viel Kraft für dich und deine Familie!!

  • hallo saksia,
    gib dem tod nicht deine hand!!! den wen er sie einmal hat lässt er sie niewieder los und der tod würde dir jeden tag zeigen das deine mutter stirbt!!! gebe der hoffnung deine hand den sie schenkt dir zeit... vieleicht ein paar jahre, ein paar monate oder auch nur ein paar tage... jeder tag ist ein geschenk.... glaube an die liebe .... glaube an die hoffnung .... glaube an dich und deine mutter .... und glaube an den lieben gott .... gib deiner mutter kraft auch wenn es schwer fällt ... sage deiner mutter auch das sie hoffen soll den wenn SIE dem tod die hand gibt wird sie es mit ihrem leben bezahlen ...wenn du ihr hoffnung schnekst schenkst du euch zeit .... lg carsten



    ps: meine mutter ist auch unheilbar vor ein paar wochen erkrankt

  • Hallo Saskia,
    ich möchte mich den Worten von Carsten anschließen! Nur so schafft man es
    durch diese schwere Zeit. Meine Mama ist ebenfalls unheilbar am Krebs erkrankt (Bauchspeicheldrüse und Pleuritis), der ganze Rumpf ist voll Metastasen... Ich fühle genau wie Du, ich quäle mich auch Tag für Tag mit den Fragen, die Dir durch den Kopf jagen. Es folgt jedoch keine Antwort, die Zeit wird es zeigen. Wir wissen von Mamas Krebs seit Silvester, die Ärzte gaben ihr 4-5 Monate, sie erholte sich gut von der Lungen-OP (hatte auch Wasser drin) und kam nach zwei Monaten Krankenhaus heim, geht nun wöchtenlich einmal ambulant zur Chemo. Dies ist nun also 5 Monate her und auch wenn sie immer schwächer wird und Schmerzen leiden muss, ist sie froh, nicht aufgegeben zu haben und will weiter kämpfen. Wir stützen sie so gut es geht und schieben den Gedanken, dass sie es nicht schaffen kann, ganz weit weg. Wir reden uns nichts schön, aber wir belasten uns nicht mit der Zukunft... Doch es gibt natürlich auch Tage und vor allem Nächte, an denen es mir sehr sehr weh tut, dass ich meine Mama so bald gehen lassen muss, denn ich brauche sie, auch wenn ich selbst schon 30 und selbst Mama bin. Sie wird mir sehr fehlen!! Ich genieße die Zeit mit ihr, wir freuen uns, einfach nur zusammen sein zu können. Manchmal sprechen wir auch über das, was kommen mag, auch wie sie beerdigt werden möchte usw., doch das schaffen wir natürlich nur in unseren starken Momenten.
    Vielleicht schaffst Du es auch, in einer gewissen Zeit etwas Ruhe in Deine Seele zu bekommen, was auch Deine Mama gut tun wird! Wehr Dich nicht, nimm es an! Ich hoffe sehr für Dich, dass Du einen Menschen an Deiner Seite hast, der Dich auffängt!? Es kann einen zwar keiner trösten, der Schmerz hört nicht auf oder wird weniger, aber es hilft sehr, wenn man nicht immer alleine weint und jemanden zum Anlehnen hat...


    Ich bin in Gedanken bei Euch und wünsche Dir viel Kraft, Licht und Liebe!
    Jacqueline

  • Hallo Saskia,


    ich kann gut verstehen was Du im Moment durch machst,es ist alles so unfair und die ganze Welt um einen herum scheint zusammen zu brechen.Du mußt jetzt sehr , sehr stark sein ich weiß das ist leichter gesagt als getan aber zeig deiner Mutter nicht wie schwer es für dich ist.Sie hat den schwersten Weg von Euch allen vor sich nimm Dir alle Zeit die Du hast, um bei Ihr zu sein,gebt Ihr das Gefühl das Sie nicht alleine ist.Ich habe meine Mutter bis zum Schluß begleitet und bin dankbar für jede Minute die wir noch zusammen hatten auch wenn wir kaum gesprochen haben war ich doch für Sie da - denn Sie war nicht alleine.Genieß jeden Moment den Ihr noch zusammen habt schreibt dir auf was Du noch von Ihr wissen möchtet.Sie geht zwar aber Sie wird DIch niemals verlassen Sie lebt in deinem Herzen weiter und sie wird immer für dich da sein.Gib Deinem Vater halt aber vergiß Dich nicht dabei.Liebe Grüße Laurin

  • Hallo Saskia,
    auch ich möchte Dir ein paar tröstende Worte zukommen lassen. Es ist unsagbar schwer einen geliebten Menschen zu verlieren. Aber wie auch schon meine Vorgänger geschrieben haben - nütze die Zeit. Und zwar jede Sekunde die Euch bleibt. Denn das wird Dir niemand nehmen können. Es ist bestimmt die schlimmste Zeit Deines Lebens, aber in ein paar Jahren wirst Du für jede Minute die Du mit Deiner Mama verbracht hast dankbar sein und sie auch immer wieder Revue passieren lassen.
    Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute für Deine Mama
    Alexandra

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